Gastbeitrag: Schulelternbeirat AG-Grundschulkrise

Rahime Coban – Sprecherin SEB AG (Foto:Privat)
Lena Randisi – stellv. Sprecherin SEB AG (Foto:Privat)

Ich wende mich an Sie als neue stellvertretende Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft der Schulelternbeiräte der Ludwigshafener Grundschulen.

Am 19.06.2023 haben Schulelternbeiräte Ludwigshafener Grundschulen eine Arbeitsgemeinschaft gegründet.

Anlass war die Sorge um die aktuelle Situation an Ludwigshafener Grundschulen, die unter dem Stichwort „Grundschulkrise“ diskutiert wird. Am 23.05.2023 haben SEB-Vertreter von fast allen Ludwigshafener Grundschulen einen mit der Grundschulleiter-AG abgestimmten offenen Brief an Frau Ministerin Dr. Hubig gesandt. Grund des Briefes war u.a. die Feststellung, dass bei 8 – 25 % der Kinder der Stufen 1 und 2 das Klassenziel nicht erreicht wird bzw. die Versetzung gefährdet ist. Der offene Brief hat ein vielfältiges Echo in Politik und Medien ausgelöst. Nunmehr soll mit der neu gegründeten Arbeitsgemeinschaft eine Verstetigung der Arbeit der Schulelternbeiräte zu diesem Thema herbeigeführt werden. Es haben bereits mehrere Gesprächstermine an einem Runden Tisch mit Vertretern der Landespolitik, der ADD, der Schulleiter AG Ludwigshafen und der Stadtverwaltung Ludwigshafen stattgefunden. Das nächste Treffen findet im Juni statt. Leider sind die Probleme an Ludwigshafener Schulen nach einem Jahr präsenter denn je. Deshalb haben wir eine Umfrage unter den Schulleitungen gemacht. Alle Ludwigshafener Schulen haben die gleichen Probleme und Wünsche. Die Antworten waren fast identisch:


Probleme:

– es gibt zu viele Kinder mit Sprachdefiziten

– die vorhandenen Ressourcen für die Sprachförderung sind nicht ausreichend! Die Sprachförderstunden sind auf die Lehrer verteilt und können sehr oft nicht stattfinden, da Sie als Vertretung benötigt werden.

Wünsche:

– eine Sprachförderkraft -ohne Klassenleitung- die dauerhaft und nur für die Sprachförderung der Kinder an der Schule tätig ist.

– mehr Kitaplätze!!

– die Stunden von “Aufholen nach Corona” müssen den Schulen erhalten bleiben.

– Vorlaufklassen die sich auf den Spracherwerb konzentrieren

– Doppelbesetzung

Viele der Probleme können in Zukunft an den privilegierten Schulen die für das Startchancen-Programm ausgewählt wurden, hoffentlich angegangen und gelöst werden. Wir sehen dieses Projekt als tolle Chance und erkennen auch, dass das Thema Bildung in Land und Bund angekommen ist. Leider stellt sich uns die Frage, was passiert mit all den anderen Schulen? Und auf welcher Grundlage wurden die Schulen ausgewählt?


Außerdem haben wir in
Bezug der bevorstehenden Wahlen eine Umfrage bei Parteien in Ludwigshafen gemacht und darum gebeten, zum aktuellen Thema Stellung zu nehmen. Uns hat es sehr gefreut zu sehen, dass fast alle angefragten Parteien mit großem Interesse und trotz der kurzfristigen Frist, geantwortet haben. Das Thema Frühkindliche Sprachkompetenz ist anscheinend fast überall angekommen.

Die Antworten der Parteien finden sie in folgendem Dokument:

Noch eine weitere organisatorische Information: Das neu gewählte Sprechergremium besteht aus Frau Rahime Coban (Vorsitz) und Frau Lena Randisi (Stellvertretung).